Aktuelles
BSW Oberpfalz bei Kundgebung in Grafenwöhr
Am Samstag, 20. September 2025, wurde der Stadtpark in Grafenwöhr zum Kundgebungsplatz. Überregional bekannt ist die Stadt durch den Truppenübungsplatz der US-Army, dem größten NATO-Trainingsgelände Europas. Aus diesem Grund wählten Friedensorganisationen aus der Oberpfalz und dem angrenzenden Tschechien diesen Ort, um in bewegenden und informativen Redebeiträgen auf die für 2026 in Deutschland geplante Stationierung von US-Raketen mit einer Reichweite bis zu 3.000 km aufmerksam zu machen.
Mit „Raketen sind Magneten!“ brachte Reiner Braun, langjähriger Geschäftsführer internationaler Friedensorganisationen, die Gefahr, die von der Raketenstationierung für Deutschland ausgeht, auf den Punkt. „Was sind denn die Antworten der anderen Seite?“ fragt Braun und gibt zu bedenken, dass die Antwort der anderen Seite ja nur sein könne, „die Orte, von denen diese Raketen ausgehen, zu zerstören, bevor man selbst zerstört wird“.
Bei den von den deutschen Steuerzahlern zu finanzierenden Raketen handelt es sich um Systeme, die eine Gegenschlagmöglichkeit durch Frühwarnsysteme ausschließen und damit Russland in einen nervösen Alarmzustand versetzen würden. Thomas Rödl vom DFG-VK weist darauf hin, dass die Region mit solchen Raketen zum möglichen Ziel für Präventivangriffe und atomare Vergeltungsschläge werden könne.
Bemerkenswert ist, dass die bilaterale Entscheidung zwischen den damaligen Staatschefs Joe Biden und Olaf Scholz am Rande eines Nato-Gipfeltreffens im Juli 2024 derartige Raketen nur für Deutschland vorsieht. Kein anderes europäisches Land beteiligt sich an einer solchen Stationierung. Damit rückt Deutschland besonders in den Fokus eines möglichen Angriffs.
Natürlich durfte bei dieser Aktion auch die einzig konsequente Friedenspartei nicht fehlen. An der Organisation der Veranstaltung waren auch Vertreter des Bündnisses Sahra Wagenknecht beteiligt. Unterstützt wurden sie von weiteren Mitgliedern und Unterstützern des BSW Oberpfalz, die sich auf den Weg nach Grafenwöhr gemacht hatten. (Bericht: Mandy Lutz)
Die Bundeswehr auf dem Kinder-Erlebnistag in Neumarkt
Unter dem Motto „Unsere Helfer“ wurde 2024 der erste, speziell an Kinder und Familien gerichtete Tag ins Leben gerufen. Die vom Verein „aktives Neumarkt e.V.“ organisierte Veranstaltung wurde unmittelbar an das Weinfest angeschlossen.
Dieses Jahr hatte der Verein für das Fest am 14. September 2025 angekündigt, dass die Bundeswehr mit mehreren Fahrzeugen vor Ort sein würde, die auch teilweise ausprobiert werden könnten, dennoch konnten weder der Liebherr G-LTM Kran, noch der Mowag Eagle mit dem Kongsberg Protector und Maschinengewehr vor Ort tatsächlich erforscht werden. Die fernbedienbare Waffenstation war abgedeckt, der Eagle nur von außen zu bewundern. Wenigstens durften die Kinder in die gepanzerte Kranführerkabine des Liebherr-Krans klettern.
Das Wetter war der Bundeswehr nicht hold – es goss in Strömen. Da die Wachmannschaft ganz unvorschriftsmäßig auf wetterfeste Kleidung verzichtet hatte, zog sie es vor, sich ganz unsoldatisch bei Schuh-Streb unterzustellen.
Der Einsatz der kriegstüchtigen Vaterlandsverteidiger geschah auf Einladung des Vereins „Aktives Neumarkt“, dessen Vorstand sich aus Vertretern der Lammsbräu, Rödl Energie und des Stadtquartiers „Neuer Markt“ zusammensetzt. Der Verein will die Innenstadt beleben und die Kaufkraft im Stadtgebiet von Neumarkt zu binden. Ordentliches Mitglied können übrigens nur andere Vereine und Institutionen werden. Für Privatpersonen ist lediglich eine Fördermitgliedschaft ohne Stimmrecht möglich.
Die BSW-Unterstützergruppe lieferte den fehlenden Farbtupfer zum olivgrünen Blech.
GRÜNDUNG DES BEZIRKSVERBANDS OBERPFALZ
Bodenwöhr. Die Partei Bündnis Sahra Wagenknecht – Vernunft und Gerechtigkeit (BSW) hat am 19. Juli 2025 in Bodenwöhr den Bezirksverband Oberpfalz gegründet. Bei der Versammlung der Parteimitglieder wurde einstimmig der Chamer Arzt PD Dr. Stefan Scheingraber zum ersten Bezirksverbandsvorsitzenden gewählt. Scheingraber ist Kreisrat im Landkreis Cham und engagiert sich seit Januar 2024 beim BSW, seit November 2024 als Mitglied im BSW-Landesvorstand. Bisher war er mit der Koordination des Parteiaufbaus in der Oberpfalz betraut.
Zur stellvertretenden Vorsitzenden wurde ebenfalls einstimmig Gerlinde Beer aus Regensburg gewählt. Sie engagiert sich seit letztem Jahr vor allen bei der Organisation des BSW-Unterstützerkreises in Regensburg.
In den Bewerbungsreden der Kandidaten dominierte das Thema Friedenspolitik. „Wir wehren uns gegen die geplante Stationierung von Mittelstreckenraketen in Deutschland, am Ende sogar vor unserer Haustüre in Grafenwöhr. Denn hier wird keine Fähigkeitslücke geschlossen, sondern mit dem Risiko eines nuklearen Infernos kalkuliert“, so Scheingraber. Beer wies außerdem auf den Irrsinn des 5% Zieles für Rüstungsausgaben hin: „Da wird die Hälfte unseres Staatshaushaltes in volkswirtschaftlich wertlose Güter gesteckt, gleichzeitig spart man beim Sozialstaat. Wir stehen hingegen für Frieden und eine faire Leistungsgesellschaft, eine starke Wirtschaft und einen starken Sozialstaat“.
Weitere Mitglieder im neu gewählten Bezirksvorstand sind: Mandy Lutz (Berg bei Neumarkt) zur Finanzbeauftragten sowie Leonie Wendt (Grafenwöhr) und Bernd Billing (Burglengenfeld) zu Beisitzern.
Nächstes Ziel des BSW ist weiter zu wachsen. „Im letzten halben Jahr haben wir uns nicht nur in Bayern, sondern auch in der Oberpfalz verdoppelt“, so Scheingraber. Dort wo es sinnvoll sei, wolle man für die Kommunalwahlen 2026 Listen aufstellen. Für die Listenaufstellung sei eine Mitgliedschaft nicht notwendig. Interessenten können über https://bsw-oberpfalz.de Kontakt aufnehmen.
Im Bild (von l. n. r.) Mandy Lutz (Finanzverantwortliche), Irmgard Freihoffer (kooptiertes Mitglied, BSW-Landesvorsitzende), Bernd Billing (Beisitzer), Gerlinde Beer (stellv. Bezirksvorsitzende), Leonie Wendt (Beisitzerin), PD Dr. Stefan Scheingraber (Bezirksvorsitzender)
Foto: Wolfgang Mai
